Diese Musiktage Ebern bleiben aus vielerlei Gründen im Gedächtnis.
Zum einen war es das bis dato größte kammermusikalische Rückert Ensemble mit insgesamt 14 Mitwirkenden. Zum ersten Mal spielte auch David Rosenberg in der 2. Violine mit, der jüngste Sohn des künstlerischen Leiters Peter Rosenberg. Es war dem Ensemble anzumerken, dass sich die Musikerinnen und Musiker bereits kannten. Dies kam insbesondere bei dem Abschlusskonzert am Sonntag zum Ausdruck, bei dem ausschließlich Franz Schubert mit Ensemble-Stücken auf dem Program stand. Zum anderen war es die Auswahl der Stücke und die hohe musikalische Qualität der drei Konzerte, die das Publikum begeisterten.
Die Freude am gemeinsamen Musizieren war schon zum Auftakt der Konzertreihe am Freitag zu hören und zu sehen, an dem Musikstücke der barocken Komponisten Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi auf dem Programm standen. Alexander v. Heißen war der Solist in dem Cembalo-Konzert von Johann Sebastian Bach. Mit den „Vier Jahreszeiten“ ging die erste Konzertabend zu Ende. Peter Rosenberg war als Solist für seinen Sohn Johannes Rosenberg eingesprungen, der ein Jahres-Engagement bei den Bamberger Symphonikern erhalten hat. Begeistert applaudierte das Publikum – bis Peter Rosenberg und das Rückert Ensemble ein Zugabe aus diesem Werk gaben.
Am Samstag standen – wie schon in den Jahren zuvor – die Rückert-Lieder im Mittelpunkt des Konzertes. Bettina Meiners sang die Lieder in der Vertonung von Gustav Mahler. Behutsam setzte sie ein, um dann diese anrührenden Lieder mit einer Hingabe zu singen, die wohl niemanden im Publikum unberührt ließ. Ihre Stimme erfüllte die Stadtpfarrkirche St. Laurentius bis in die letzten Reihen.
Doch ebenso intensiv waren die Stücke, welche Peter Rosenberg um die Lieder herum gruppiert hatte. Das war zum einen das Adagio des amerikanischen Komponisten Samuel Barber, das immer wieder in zahlreichen Filmen und Dokumentationen zu hören ist. Zum anderen war es das Concerto Funebre für Violine und Orchester des deutschen Komponisten Karl Amadeus Hartmann. Der Komponist hatte dieses Stück 1939 komponiert, als er selbst nicht mehr in der Öffentlichkeit auftrat. Das Stück selbst kam für eine lange Zeit nicht zur Aufführung. Hartmann schrieb dieses Musikstück gegen eine Zeit der Unterdrückung. Nicht nur aus diesem Grund lag es dem künstlerischen Leiter besonders am Herzen und Peter Rosenberg übernahm auch hier den Solo-Part.
Der Samstag klang mit der Suite „Aus Holbergs Zeit“ von Edvard Grieg aus und versöhnte mit dem zuvor gehörten hoch emotionalen Stück.
Wieder einmal haben die Musiktage Ebern nachdrücklich belegt, dass Kammermusik nicht nur in den Konzertsälen der großen Städte sein Publikum findet, sondern auch an besonderen Orten in kleineren Gemeinden.
„Wir bleiben dran!“, erklärt Barbara Gemeinhardt, die Organisatorin der Musiktage Ebern. Wie die konkreten Pläne für die Musiktage Ebern 2025 aussehen, steht noch nicht fest. Dass die Musikreihe im September 2025 fortgeführt wird, das steht jedoch schon fest.
Alles weitere findet sich dann auf dieser Website
Fotos: Rudolf Hein