Kammermusikalischer Hochgenuss in Ebern

Es sind nur wenige Momente. Die letzten Töne des Streichquintetts von Wolfgang Amadeus Mozart sind verklungen und es herrscht absolute Stille in der Stadtpfarrkirche St. Laurentius in Ebern. Doch dann zollt das Publikum dem Rückert-Ensemble seinen Dank mit herzlichem und langanhaltenden Applaus. Diese Szene ist beispielhaft für die gesamten drei Konzerte der diesjährigen Musiktage Ebern. Das Rückert-Ensemble glänzt für sich als eine musikalische Einheit und zeigt damit zugleich, welche brillante Musikerinnen und Musiker Peter Rosenberg in dem Ensemble zusammengeführt hat. Zugleich bietet das Ensemble der Klarinettistin Shirley Brill und dem Tenor Julian Freibott viel Raum, um ihr eigene Brillanz zu zeigen. 

Umsetzungen im Rückert-Ensemble

Dabei hatte es kurz vor Beginn der Proben etwas Aufregung gegeben. Die beiden ursprünglichen Bratschen-Besetzungen sagten ab und es musste rasch Ersatz gefunden werden. Mit Julia Pałęcka und Ovidiu Costea gliederte Peter Rosenberg eine Musikerin und einen Musiker in das Ensemble ein, welche die Atmosphäre in Ebern kennen. Ovidio Costea gastierte bereits dreimal im Rückert-Ensemble; Julia Pałęcka war vor zwei Jahren das erste Mal als Bratschistin zu Gast gewesen. Mit Peter Rosenberg und seinem Sohn Johannes an der Geige und dem Cellisten Dorel Fodoreanu bildeten sie ein Rückert-Ensemble, das dem Publikum zeigte, welch musikalischen Hochgenuss die Kammermusik zu bieten hat. Dies kam insbesondere bei den Stücken von Antonín Dvořák am zweiten Konzertabend wie auch bei dem bereits erwähnten Streichquintett g-Moll KV 516 von Wolfgang Amadeus Mozart zum Ausdruck. Nicht weniger begeisterte das Streichquintett G-Dur Opus 111 von Johannes Brahms, welches den Auftakt der diesjährigen Musiktage Ebern bildete. Brahms habe alles, was er fühlte, in dieses Stück „hinein komponiert“, hatte Peter Rosenberg in seiner Einführung gesagt. In der Aufführung durch das Rückert-Ensemble zeigte sich dieses Alterswerk, welches der Komponist drei Jahre vor seinem Tod komponiert hatte, äußert fidel und lebensnah. 

Solisten zeigen ihre Vorliebe für die Kammermusik

Mit der Wahl der Solisten hatte Peter Rosenberg erneut gezeigt, dass er die richtige Wahl für die Solo-Partien getroffen hatte. Beide – die Klarinettistin Shirley Brill und der Tenor Julian Freibott – hatten im Vorfeld ihre Vorliebe für die Kammermusik geäußert. Und dies demonstrierten beide auf eindrückliche Weise. Shirley Brill verzauberte mit dem warmen und berührenden Klang ihrer Klarinette das Publikum. Bereits mit den ersten Tönen des Klarinettenquintetts h-Moll, Opus 115, von Johannes Brahms erfüllte der Klang dieses Instruments den Raum und tat dies auch bei dem abschließenden Klarinettenquintett A-Dur, KV 581, von Wolfgang Amadeus Mozart. Für den in Ebern geborenen Julian Freibott war dieses Konzert ein Heimspiel und die Freude, vor bekanntem Publikum zu singen, war zu spüren. Die Lieder von Friedrich Rückert in den Vertonungen von Franz Schubert, Clara und Robert bekamen in seiner Interpretation mit dem Rückert-Ensemble einen besonderen Ausdruck, der von Hingabe und Wärme geprägt war.

Welche Komponisten und welche Kompositionen im nächsten Jahr auf dem Programm der Musiktage Ebern stehen werden, darüber gibt Peter Rosenberg noch keine Auskunft. Feststeht, dass die diesjährigen Musiktage ein musikalischer Hochgenuss in jeder Hinsicht waren. 

Shirley Brill begeistert das Publikum mit dem warmen Klang ihrer Klarinette aus Buchsbaumholz.

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